Aktionswoche: Hamburg geht gegen Elterntaxi vor

Liebe Forengemeinde:

kuckt mal hier rein: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article191106393/Elterntaxis-Hamburg-startet-Aktionswoche-zur-Reduzierung.html

Manchmal frage ich mich, warum kriegen die Eltern das nicht selber auf die Reihe, ihr Kind zu Fuss gehen zu lassen. Die Aktion finde ich gar nicht mal so schlecht.

Und wie denkt ihr über diese Aktion?

LG Hinzwife

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Hallo.

Ich finde die Aktion insofern gut, wenn "Verkehrsrüpel" angesprochen werden. Nicht jeder, der sein Kind mit dem Auto bringt, ist automatisch einer. Oft liegt die Schule auf dem Weg zur Arbeit oder man hat einen anschließenden Termin oder man möchte sein Kind einfach bringen. Ich bringe meine Tochter auch. Je nach Wetterlage auch mit dem Auto. Zu Fuß begleite entweder mein Mann oder ich sie. Auch wenn sie schon in die 3. Klasse geht, machen wir das. Und das freiwillig und gern. Zurück läuft sie dann allein.
Aber so haben wir morgens noch ein bisschen Zeit allein. Quatschen zusammen. Es ist ganz schön.

Die Verkehrssituation an ihrer Schule ist eine Katastrophe. Eine schmale Straße, wo einseitig geparkt werden kann. Oftmals bleiben die Autos aber auch auf der Straße einfach stehen, rangieren ohne zu gucken.... meine größte Angst ist somit nicht der Schulweg, sondern die Eltern in den Autos. Die nicht richtig schauen , ob da Kinder über die Straße gehen oder nicht.

Das Hauptproblem ist, dass Eltern ihre Kids oft auf den letzten Drücker bringen und viele schlichtweg keine Lust bzw Zeit haben, dann noch ein paar Meter zu laufen. Bei uns stand auch schon oft die Polizei. Aber es ändert sich rein gar nichts. Zudem es auch ein Sicherheitsrisiko ist. Sollte es mal dort brennen und die Feuerwehr müsste anrücken, käme sie gar nicht durch.

Ich finde es schlimm, dass man derartige Maßnahmen ergreifen muss und man nicht den menschlichen Verstand bauen kann.
Viele Grüße

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...auf den menschlichen Verstand.

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Der Menschliche Verstand setzt oftmals da aus, wo es um den eigenen Vorteil / die eigene Bequemlichkeit geht. Der menschliche Verstand sollte einem auch sagen, dass man Kurzstrecken besser zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen sollte. Trotzdem nehmen so viele Menschen auch für den kurzen Weg zum Bäcker o.ä. das Auto. Dafür rennen sie dann abends ins Fitnessstudio - man braucht ja Bewegung.

LG

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Ich kann es auch nicht verstehen, auch wenn manche Eltern sie auf dem Weg zur Arbeit mitnehmen, kann man sie, ein oder zwei Strassen vorher rauslassen.
Bei uns im Ort ist die regionale GS, da sind die Laufewege nicht gerade weit innerhalb des Ortes und die Haltestelle für auswärtige 50m neben der Schule, da geht es morgens und zum Schulschluss schlimmer zu, als vor KiGa´s...aber meinst sind es nichtberufstätige Mütter vom Ort. Da siehtste vor lauter Autos , optisch keine Schüler mehr laufen.

Hoffe nur, dass die Mamataxisschüler nicht dieselben von den Fridays for Future Schwänzer sind.

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Ich empfinde auch das „früher rauslassen“ als wichtigen Punkt. Ich arbeite an einer Ganztagsschule, wo für einen Vorort die Busverbindungen mies sind, das Auto braucht 10 Minuten, der Bus über eine Stunde. Da verstehe ich die Eltern, die ihre Kinder nachmittags holen. Was ich aber nicht verstehe ist, warum man sie dann auch so nah am Tor abholen muss, wie es nur irgendwie geht. Wir haben einen riesigen Parkplatz, aber keiner parkt dort, alle stehen in einer langen Schlange vor dem Haupteingang, keiner kommt gescheit weg, das nervt wirklich.

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Hallo!

Ich finde die Aktion auch super! Und auch wenn manche Eltern die Kinder vielleicht einfach auf dem Weg zur Arbeit mitnehmen - das wäre bei uns auch denkbar, mein Mann fährt jeden Tag an der Grundschule vorbei, seine Arbeitszeiten würden super zum Schulbeginn passen. Trotzdem fahren unsere Kinder mit dem Bus (zum Laufen ist die Strecke zu weit und zu gefährlich), obwohl das bedeutet, dass sie ca. 20min früher aus dem Haus müssen. Und sie wollen es auch gar nicht anders. Momentan muss unsere Tochter wegen einer Sprunggelenkverletzung gefahren werden - sie kann einfach so lange Strecken nicht in adäquater Zeit laufen. Unser Sohn nimmt aber trotzdem den Bus. Und wenn es tatsächlich mittags vorkommt, dass ich zum Schulschluss zufällig an der Schule bin und die Kinder mitnehmen könnte, schickt mich der Kleine wieder weg.
Ich denke, es gibt vielleicht den ein oder anderen begründeten Fall, dass das Kind gefahren wird, aber die Regel sollte das nicht sein. Und die Selbstständigkeit der Kinder wird sicher nicht gefördert, wenn man sie selbst auf kleinen Wegen ständig kutschiert.

LG

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Hallo, meine Tochter braucht zur Schule nur 7 Minuten. Wir wohnen also nah dran. Die letzten Meter sind sch* gefährlich.
Von mir aus könnte vor jeder Schule, jeden Tag jemand in Zivil stehen und Knöllchen verteilen.
30er Zone und absolutes Halteverbot werden hier jeden Tag ignoriert. Hauptsache deren Kinder sind sicher.

Gruß Sol

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Was dem Ordnungsamt auch nicht bewusst ist und mit Personalmangel kommen: es lohnt sich so was von!!! Davon könnte man sogar jemanden einstellen ;-)

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Gut und wichtig! Vor ein paar Monaten erst wurde durch ein Elterntaxi eine 8jährige vor der Schule überfahren, die ebenfalls aus einem Elterntaxi ausgestiegen ist....die 8jährige hat den Unfall leider nicht überlebt...
Wenn die Kinder am A...der Welt wohnen oder durch einsame Gegenden latschen müssen, dann sag ich ja nichts, wenn dann die Kinder gefahren werden (wobei man die Kinder auch dann nicht bis in den Klassenraum fahren muss, sondern vielleicht mal 200 m weit weg sein Kind raus lässt). Aber wer seinem Kind keine 15-20 Minuten Fußweg durch eine belebte Gegend zutraut, der erweist seinem Kind einen Bärendienst.

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Tja, zu Grundschulzeiten sind meine Kinder noch selbst in die Schule gelaufen. Heute klappt das Selbstständig sein nicht mehr. Fast 2 Stunden unterwegs mit einmal Umsteigen ist es einfach nicht wert...da müssen sie eben gefahren werden. Die Schule hat übrigens einen eigenen Parkplatz für bringende Eltern. Nicht nur ich habe das Problem.

12km sind ein bissel weit zu Fuß und das Gelände hier verbietet das Fahrrad.

Bewegung haben sie trotzdem genug.

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Hallo,

ich verstehe das auch nicht.

Zu meiner Schulzeit fuhren auch Eltern mit dem Auto zur Arbeit, es gab schlechtes Wetter, und es gab Schüler mit Fußverletzungen.
Trotzdem gingen über 90% der Schüler zu Fuß, fuhren Fahrrad oder nahmen ein öffentliches Verkehrsmittel.

Mittlerweile herrscht vor jeder Schule jeden Morgen Chaos durch Eltern-Taxis, die am liebsten gleich vor die Tür der Klasse fahren würden.

Ich verstehe es ja auch, dass man fährt, wenn die Kinder zur weiterführenden Schule mit dem Bus ewig brauchen, aber bei den meisten Kindern und Jugendlichen ist das ja gar nicht der Fall.
Bei 30 Minuten mit dem Bus zu 15 Minuten mit dem Auto, finde ich den Bus absolut zumutbar. Das macht unsere Tochter auch.

Irgendwie wird die Menschheit immer bequemer, und damit die nächste Generation das auch gleich verinnerlicht, bringt man den Kindern bei, dass es unzumutbar ist, kurze Wege ohne Auto zurück zu legen, spätestens sobald es drei Tropfen regnet. #klatsch

Was meint Ihr, was ich hier teilweise für ein Gejaule von Freunden unserer Kinder bei Verabredungen höre, weil sie die 750 m (!) bis zu uns von der Schule aus laufen sollen? #aerger
Und das von Grundschulkindern. Unsere Kinder sind schon zum Kindergarten problemlos so weit gelaufen.

Hier fahren jede Menge Leute im Dorf jeden Meter mit dem Auto. Dabei läuft man einmal quer durch's ganze Dorf nur 2 km. Die meisten Fahrten liegen unter 1 km.
Dabei brauchen die Autos mit den kalten Motoren auch noch richtig viel Benzin.
Ich will gar nicht wissen, wie viel CO2 das verursacht, wenn man es auf ganz Deutschland hoch rechnet. #zitter

Ich weiß gar nicht, warum die Leute sich über den Klimawandel beschweren. Wir sind der Klimawandel!

Wenn es nach mir ginge, hätten Autos eine Anzeige, wie viel CO2 man gerade auf der Kurzstrecke ausgestoßen hat und wie viel Benzin der kalte Motor verbraucht hat und wie viel Abnutzung des Motors diese ständigen Kurzstrecken verursachen.
Wenn man mit Vernunft nicht weiter kommt, kommt man vielleicht über den Geldbeutel der Leute weiter.

Oben drauf kommen noch die immer dicker und kränker werdenden Kinder.
Frische Luft und Bewegung ist gut für Eure Kinder. Und ja, auch bei Regen. ;-)

LG

Heike

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Schade, dass man nur einen #Stern vergeben kann!

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Was ich schon dreimal nicht verstehe: Es finden sich immer massenweise empörte Eltern, alle regen sich über das Thema auf und sind absolut der Meinung, dass Elterntaxis superschlimm sind - aber trotzdem ist vor allen Schulen morgens Verkehrschaos.

Weil halt jeder sein eigenes Fehlverhalten rechtfertigt und schönredet. Bei uns geht es aber wirklich nicht anders! Nur heute, weil es heute so gut passt!

Kann man übrigens genauso auf den Klimaschutz anwenden. Sind auch alle dafür, dass da mehr gemacht werden muss. Aber wer macht es denn wirklich, und vor allem konsequent!

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Ich hab mir einige Kommentare durchgelesen und muss echt sagen wow ...

Zunächst:
Wann immer euer Kind am Straßenverkehr teilnimmt, besteht IMMER Gefahr das etwas passiert. Dafür braucht es nicht unbedingt Eltern die ihre Kinder vor die Schule fahren.
Deppen gibt es immer und überall.

Wem es zu blöd ist wegen 250 m das Auto anzuschmeißen, was absolut nachvollziehbar ist vor allem bei den spritpreisen, der lässt es eben bleiben. Man wird ja nicht gezwungen bei dem Wahnsinn mit zu machen.

Dennoch muss ich sagen habe ich mich noch nie damit beschäftigt ob andere ihre Kinder zur Schule fahren oder ob die Kinder laufen oder ob die Kinder genug frische Luft kriegen oder übergewichtig sind ... erstens interessiert mich sowas nicht und zweitens gehts mich schlicht ein scheissdreck an!
Und euch auch nicht ;)

Meine Tochter, die übrigens zur Schule rollert (bestimmt ist das auch falsch, ihr werdet es mir sicher gleich sagen) erzählt mir täglich dass ein Mädel aus ihrer Klasse jeden Tag ne Tüte Chips mitbekommt statt ne brotdose. Sowas find ich viel krasser als die Tatsache dass sich einige morgens vielleicht ne Mütze Schlaf mehr gönnen oder lieber gemeinsam frühstücken und dafür eben den schnellen, bequemen weg mit dem Auto zur schulen fahren ...

Und bestimmt finden die Muddis die ihre Kinder morgens zur Schule fahren auch ein Haar in der Suppe und können zahlreiche Dinge nennen die sie an euch und eurem Lebensstil unmöglich finden. Vielleicht weil ihr zwar Fahrrad fahrt aber es nicht für nötig haltet auch den Radweg zu benutzen und lieber die Fahrbahn blockiert ;)

Das kehren vor der eigenen Tür lohnt sich immer ... hab ich gehört 🤗

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Was Du Deinem Kind in die Brotdose packst tangiert mich nicht. Wenn Du aber mit Deinem Auto den Fußgängerüberweg zuparkst, weil Du gemütlich mit Deinem Kind frühstücken wolltest, mein Kind deswegen aber im Straßenverkehr gefährdet wird, tangiert mich das sehr wohl.

So ist das in einer Gesellschaft. Niemand ist eine Insel.

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Du wirst nicht hunderte Elternteile erziehen. Auch wenn du es noch so sehr willst!
Denn was du willst tangiert all die Elternteile nicht ;)

Erziehen kannst du nur dein Kind! Und das tangiert dich doch, dein Kind?!

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