Mein Kind macht es anders als alle anderen

Ich muss das hier einfach mal los werden. Ich erwarte keine Tipps oder Ratschläge, sondern erhoffe mir, von Mamas zu hören, denen es vielleicht genauso geht.
Meine Tochter wird in 11 Tagen 4 Jahre. Sie ist insgesamt betrachtet kein anstrengendes Kind, aber irgendwie hängen wir "in der Entwicklung hinterher". Alle ihre Freunde gehen auf die Toilette. Sie erklärt sich nicht mal bereit, es zu probieren. Alle ihre Freunde bleiben mal irgendwo alleine. Für sie geht das nur in der Kita. Wir verlieren alle Kurse, weil die Eltern langsam nicht mehr mit rein sollen. Alle ihre Freunde setzen die Kurse fort. Meine Tochter möchte das nicht. Alle fahren Fahrrad, sie nicht. Alle schlafen zumindest in ihren Kinderzimmern ein, sie nicht. Alle versuchen, ihre Zähne zu putzen, sie weigert sich. Alles, was damit zu tun hat, älter zu werden, lehnt sie ab. Sie besteht auch darauf, dass sie zwar Geburtstag hat, aber für immer 3 bleibt und nicht 4 wird.
Alle um uns herum sagen "Das wird schon!" und eigentlich glaube ich das auch, aber manchmal macht es mich einfach irre! Außerdem finde ich es traurig, weil uns dadurch geliebte Kontakte verloren gehen.
Kennt das jemand? Wenn ja, freue ich mich über Erfahrungsberichte.
Liebe Grüße

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Ich schreibe dir mal aus einer anderen Perspektive.
Ich bin bis zum 5. Lebensjahr relativ "isoliert" aufgewachsen, ich hatte vor allem Kontakt zur Familie. War auch mal kurz im Kindergarten, dann mit 5 noch mal, aber meist blieben wir halt unter uns.
Und das, was deine Tochter da nicht kann, habe ich halt in dem Alter auch nicht gemacht. Wir haben irgendwann im Laufe des 4. Lebensjahrs Fahrradfahren gelernt, aber nicht früher. Auch sehr lange mit Stützrädern. Waren nie ohne Mama irgendwo. (Außer Papa holte uns ab, aber den kannten wir ja.) Das Thema Freunde war noch gar nicht am Horizont, das ging so langsam mit 6 los.
Toilette war meiner Erinnerung nach kein Thema.
Meine Mutter bekam noch ein weiteres Kind, als ich vier wurde - genau 14 Tage später - und ich bind dann klassisch in die Babyphase zurückgefallen, habe im Flur liegend Fläschchen getrunken (mit Tee oder Milch), habe später die einige Worte von meinem Bruder übernommen, also teilweise Babysprache gesprochen.

Der Unterschied zu euch: Das war alles völlig entspannt. Das war kein Thema. Mir war gar nicht bewusst, dass ich "Fortschritte machen" sollte. Meine Mutter hat uns da auch Zeit gegeben, war allerdings auch durchgehend zu Hause, hatte Muße.

Ich würde wirklich mal an deiner Stelle für mich den Druck raus nehmen.
Nicht mehr vergleichen.
Darauf vertrauen, dass zum richtigen Zeitpunkt schon das richtige passiert.
Deiner Tochter ihre Zeit lassen.
Gerade als Kind merkt man ja oft gar nicht, was man alles so gelernt hat, plötzlich kann man Fahrrad fahren und kann sich nur noch schwer erinnern, warum man das vorher nicht konnte.

Ich würde mir an deiner Stelle eine großzügige Zeitspanne setzen, in der ich diese "Probleme" gar nicht mehr thematisiere, weder verbal, noch mimisch, durch Augenrollen, Seufzchen, leisen Frust etc. Entspanne dich ganz bewusst dabei. Dann dürfte das wesentlich schneller gehen.

Wer weiß denn, welche Faktoren bei den Freundinnen anders sind, was zu deren "Fortschritten" geführt hat.
Vielleicht lernt deine Tochter gerade etwas, bei dem sie den Freundinnen später voraus ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass es für Kinder wie deine Tochter belastend ist, zu wissen oder zu spüren, dass einen alle beobachten, um zu sehen, wann man endlich "aufholt", auch, wenn man das so nie in Worte fassen könnte.

Fokussiere dich mal eine Weile auf Dinge, die sie gut kann oder die dich überraschen, selbst, wenn es keine "Leistungen" sind. Ist sie kreativ, lustig, sportlich? Hat sie ungewöhnliche Sprüche drauf, spielt sie ganz eigene Spiele? Ist sie liebevoll, aufmerksam? Was interessiert sie?
Nimm einfach deinen Fokus von diesen Vergleichen weg!

Ich habe als Erwachsene mehrere Dinge (freiwillig) gelernt, die ich eigentlich nicht kann, für die ich vorher sehr unbegabt war. Und die Fortschritte stellten sich immer dann ein, wenn ich mich nicht mit anderen verglich und selbst Ehrgeiz entwickelte, nur für mich, ohne, dass ich jemandem etwas präsentieren wollte. Wenn ich etwas vorzeigen wollte, dauerte das meist sehr lange und wurde nicht so gut. Weil ich dann nicht für mich lernte, weil ich mir nicht genug Zeit gab.
Ich war als Kind/ Teenager total unsportlich, war dann in einem Ballettkurs Anfang 20 und habe mir zu Hause innerhalb eines Jahres den Spagat beigebracht (es fehlten noch ca. 5 cm bis zum Boden). Das klappte aber nur, weil ich das NUR für mich tat, immer alleine dabei war, das mit niemandem diskutierte, niemanden hatte, der mir seine viel schnelleren Fortschritte präsentierte und mich so unter Druck setzte.

Deshalb denke ich, dass es bei eurer Tochter schneller gehen könnte, wenn sie sich "unbeobachtet" fühlt. Also, wenn auch niemand heimlich überlegt, wie weit sie jetzt noch zurück ist, ob sie genauso schnell oder gut wie Freundin Xyz ist. So etwas merkt man doch auf unbewusster Ebene und das hemmt einen eher.

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Es war mir lange wirklich egal und ich wurde auch oft dafür gelobt, wie locker ich damit umgehe, aber langsam hat es wirklich großen Einfluss auf die Gestaltung unseres Alltags und meine Tochter leidet auch darunter, dass wir bei vielem raus sind. Erst seitdem sich das abzeichnet steigt bei mir der Stress, gegen den ich aktuell wenig Mittel habe.

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Das hätte ich als Kind sehr gebraucht. Genau so wie du im letzten Teil schreibst.

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Wieso verliert ihr denn dadurch Kontakte? Kann ich jetzt spontan nicht so verstehen. Hat das dann mehr den Grund, dass dir das alles grundsätzlich unangenehm oder peinlich ist und du dich eher zurückziehen möchtest, als das es deine Tochter tut?
Selbst wenn die Leiter der Kurse da wirklich null Ausnahme machen und keine Eltern zum zugucken mehr dulden (was ich mir irgendwie auch nicht vorstellen kann - meine Mutter stand auch noch mit 12 am Rand und hat mir beim sporteln zugeschaut, einfach weil der Fahrtweg länger war und sich alles andere nicht gelohnt hätte für sie) dann gibt es doch noch so viele andere Möglichkeiten, geknüpfte Kontakte bzw Freundschaften weiter zu pflegen?

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Das Problem ist, dass es keine Gemeinsamkeiten mehr gibt. Die anderen gehen weiter in die Kurse, wir sind raus. Die anderen machen eine Radtour, wir können nicht mit. Und auch bei playdates fällt es langsam richtig auf, dass die anderen Kinder zusammen spielen und meine Tochter außen vor ist, weil sie nicht so mitspielen kann, und dann will sie da nicht mehr hin. Mit mir hat das wenig zu tun. Mir wäre es egal. Aber es passiert aufgrund der Kurs-Struktur oder weil meine Tochter sich nicht mehr wohlfühlt.

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Hallo!

Warum könnt ihr nicht mit Fahrradanhänger und / oder Laufrad mit auf eine Fahrradtour??

Du vermisst die Kurse und die Kontakte. Dein Kind auch?

Gibt es nicht die Möglichkeit, einen Kurs "drunter" zu belegen,
an dem jüngere Kinder und ihre Eltern teilnehmen?
Gerade wenn die Leitung euch und die "Schwierigkeiten" (ich sehe gar keine,
nicht alleine bleiben wollen ist in dem Alter noch ok) kennt...
Einfach mal erkundigen und so weitermachen wie es bisher war
und die Chance nutzen, neue Leute kennen zu lernen.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Hör auf die anderen! Das wird schon 😉

Unsere Tochter wird am Sonntag 6 Jahre alt
Als sie 4 war, wollte sie mit ihren Freundinnen aus dem Kiga zum tanzen. Die ersten Male, wo die Eltern noch dabei bleiben durften, war's ok. Als es dann ohne Eltern sein sollte, blieb sie zwar, hat aber die gesamte Zeit geweint und nicht mitgemacht. Haben sie nach Ablauf der Vertragslaufzeit (zum Glück hab ich nur erst mal die kürzest mögliche von 4 Monaten gebucht) wieder abgemeldet. Sie will auch noch immer zu keinem anderen Kurs oder in den Sportverein. Will sie deqmnächst zum Schwimmkurs anmelden (sie hat mitbekommen, wie ich mich mit einer anderen Kita Mama unterhalten habe, derren Kind heute seinen Kurs gestartet hat - "ich will erst schwimmen lernen wenn ich 6 bin" - gut, dass das am Sonntag durch ist) - bin gespannt, wie das dann wieder wird. Da seid ja auf jeden Fall ohne Eltern stattfinden.

Toilette - wir haben nach ihrem 5. Geburtstag das Töpfchen "Zwangsweise" entsorgt, weil sie sich nach wie vor geweigert hat, die Toilette zu benutzen, wenn der Pott in der Nähe war. Sie hatte da echt Angst davor. Ging lieber auf den Topf. Sie ist trocken seit sie 3 ist. Als der Pott weg war, ging die Toilette dann plötzlich problemlos.
Im Kindergarten hielt sie den ganzen Tag ein, weil die Toiletten in den neuen Räumlichkeiten ihrer Gruppe anders (bisschen größer )waren und ihr Angst machten. Da war sie 4. Es brauchte viel Überzeugungskraft, dass sie die Toiletten benutzt hat. Weil auch der kiga nicht zum Töpfchen zurück wollte. Auch das ging dann ganz plötzlich auch problemlos. Sie braucht da halt ihre Zeit.

Sie hat auch lange gebraucht, bis sie auch von sich aus auf ihr bekannte Menschen zugeht. Also nicht nur Anlaufschwierigkeiten, wenn man sich lange nicht gesehen hat, sondern so prinzipiell. Wurde dann konkret und schlagartig besser als sie kurz nach dem 4. Geburtstag Paukenröhrchen bekommen hat und besser hörte sowie sprachlich dann enorme Fortschritte machte. Hatte. Wir zu vor jedoch nicht mit einander in Verbindung gebracht sondern eher dem auch sehr ruhigen und zurückhaltendenden Wesen vom Papa zugeschrieben. Aber auch da - sie kam da quasi von alleine hin oder Druck.

Schlafen tut sie immer noch bei uns im Familienbett. Probiert ihr eigenes immer mal wieder aus, landet aber dann doch wieder bei uns wegen großem Nähebedürfnis in der Nacht. Ist OK für uns. Im Sommer kommt sie in die Schule, da hat sie angekündigt, dass sie dann in ihrem Bett schlafen will.

Außerdem ist diese "Angstphase" immer noch anhaltend, alleine auf Toilette/ins Bad/anders Zimmer geht manchmal gar nicht (v.a. abends wenn sie schon müde ist).
Zähneputzen schon immer eine Katastrophe. Will nix beschreien, im Moment ist mal wieder eine halbwegs gute Phase. Aber wir haben Wochen, Monate hinter uns, wo wir jeden Morgen, jeden Abend ellenlange Diskussionen haben, dass das Zähneputzen nötig ist. Sie weiß, dass es nötig ist. Erklärt auch warum. Aber sie will einfach nicht. Aber es hat sich schon sehr gebessert.

Bisher haben sich alle "anders"e in die richtige Richtung entwickelt. Es kostet zwar viel Zeit und Nerven, aber es wird schon. Vor allem muss man Ruhe bewahren und keinen Druck ausüben. Das "anders sein" annehmen und das beste draus machen

Bearbeitet von honigblume15285
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Vielen Dank für deine Geschichte. Das macht Mut!

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Vom aufgezählten konnte unsere Tochter mit vier auf die Toilette gehen und ohne Elternbegleitung in einen Turnkurs gehen. Ich kenne kein Kind, das alles aufgezählte mit vier gekonnt hätte und nur eines, das unter vier Fahrrad gefahren ist, wo ich mit eigenen Augen gesehen haben, dass das Kind aufsteigt und dann ein paar sauber kontrollierte Runden auf dem Schulhof dreht. Eltern tragen manchmal dick auf. Eltern runden manchmal bei den Fähigkeiten ihrer Kinder auch grosszügig auf. Es gibt hier noch sechsjährige Kinder, mit denen ich keine öffentliche Strasse befahren würde.

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Genau ...

Freunde von uns kann das Kind mit zwei aus Klo und allein Radfahren. Wir waren beeindruckt. Bis wir es selbst gesehen haben.
Stimmt er fährt Rad. Allein. Er fällt nur ständig und kann nicht bremsen. Also rennen Mama und Papa hinterher falls er stehen bleiben muss...
Stimmt er kann Pipi ins Klo machen. Wenn wir sie besuchen geht aber immer so viel in die Hose dass sie bei einem Besuch von drei Stunden mindestens eine frische Hose brauchen. Aus der Kita nehmen sie jeden Tag zwei nasse Hosen mit. Das seit Monaten. Aber ja manchmal landet es im Klo...

Wenn man die Details zu den Geschichten sieht, sieht es doch ist anders aus.

Da wo ich tanze gibt es extra ein Fenster damit die Eltern kleiner Kinder mal reinsehen können, nicht wegen der Eltern. Sondern damit die Kinder sehen dass sie noch da sind... So wurde uns das von der Trainerin erklärt...

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Genau solche Dinge meine ich. "Mein Sohn kann schon so gut schwimmen, er hat den Seepferdchenkurs direkt übersprungen." Ich habe meine Tochter aus dem Seepferdchenkurs abgeholt, umgezogen usw. Danach wollte sie noch die letzten zehn Minuten aus dem höheren Kurs anschauen. Der besagte Junge hat sich die ganze Zeit, in der ich ihn gesehen habe, am Beckenrand festgeklammert...

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Ich würde auch empfehlen mal ganz locker zu lassen, Druck kann das Gegenteil bewirken.

Mein Sohn war am 4. Geburtstag nicht trocken, hatte noch kein Fahrrad, hatte jede Nacht im Familienbett verbracht und war noch nie bei einem Kurs gewesen, bei dem die Kinder alleine bleiben konnten.
Er wollte damals auch unbedingt für immer klein bleiben. Einerseits sah er, wie viel mehr Unterstützung die kleine Schwester bekam, andererseits bekam er in der Kita einiges von den Vorbereitungen der Vorschulkinder mit und beschloss, dass er nie in die Schule gehen wollen würde. Er wollte unbedingt für immer im Kindergarten bleiben und zu Hause wohnen bleiben. Älter werden machte ihm Angst.

Mit 4,5 Jahren konnte er sehr gut Fahrrad fahren, war längst trocken und fing mit zwei Kursen an, bei denen er nach wenigen Terminen alleine blieb. Das mit dem Familienbett haben wir bislang nicht versucht zu ändern.

Jetzt ist er gerade 5 Jahre alt geworden. Mittlerweile sieht er auch die Vorteile des älter werdens (liebt die Kurse, die er alleine macht, oder dass er alleine vor dem Haus spielen darf) und es ist auch okay für ihn, dass er in 1,5 Jahren in die Schule kommen wird.

Ihr seid einfach ziemlich früh dran mit euren Erwartungen, das kann das Kind natürlich überfordern.

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👍

Bearbeitet von julias2209
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Mein Kind war ähnlich wie deines. Das ist inzwischen schon lange her, aber ich kann mich auch gut an meine Verunsicherung erinnern, wenn ich sah, wie selbstbewusst andere Kinder auf Geburtstage gegangen und geblieben sind, in Vereinen ohne ständige Elternpräsenz aktiv waren oder schon zu Übernachtungsparties gingen. Auch ich habe mir Sorgen gemacht, dass mein Kind außen vor sein könnte, weil man immer weniger Schnittpunkte mit anderen Familien hatte.

Das Ende vom Lied: Ich habe hier einen introvertierten, aber trotzdem selbstbewussten Teenager, der viel nachdenkt und sehr vernünftig ist. Im Nachgang würde ich sagen, dass mein Kind damals sich mehr Gedanken um Konsequenzen und mögliche Ereignisse gemacht hat als andere Gleichaltrige. So mussten wir uns z. B. nie Sorgen machen, dass er vor ein fahrendes Auto laufen könnte, dafür hatte er Ängste, dass uns etwas passieren könnte, wenn wir nicht bei ihm waren.
Könnte das bei deiner Tochter vielleicht auch zutreffen?

Mit vier Jahren passiert noch ganz viel. Bis zur Einschulung wird sich noch jede Menge ändern, versprochen.

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Vielen Dank für deine Antwort! Das macht Mut.
Ja, sie ist vorsichtig und nachdenklich. Wilde, laute Situationen sind anstrengend für sie. Angst um uns hat Sie aber zum Glück nicht.
Was mich halt wirklich traurig macht ist, dass sie darunter leidet, dass sie den Kontakt zu den Gleichaltrigen verliert. Die wollen langsam keine Playdates mehr mit ihr und auch in der Kita spielt sie fast nur noch mit den Kleineren. Da bricht einem als Mama schon das Herz.

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Bei uns gibt es zu genüge Kinder, die mit 4 noch beim Eltern-Kind-turnen sind, weil sie nicht alleine sein wollen.
Mein Sohn ist 4 und auch hier finden die playdates je nach Kind (meist Erstgeborene) noch mit Eltern statt.
Ich kenne auch noch 4jährige, die die Toilette verweigern.
Ich schlafe mit meinem Sohn noch im Bett. Meine Tochter ist 6 und gerade aus papa‘s Bett ausgezogen und benötigt keine einschlafbegleitung mehr. Achja, und sie kann noch kein Fahrrad fahren, wobei sie da eher die Ausnahme ist.
Keine Ahnung wo du wohnst, dass da alle so schnell sind, aber hier würde deine Tochter nicht groß auffallen…
Vielleicht suchst du was schönes raus, einen Kurs oder ähnliches, wo die Eltern noch mitdürfen. Meine Tochter war in dem Alter beim reiten, da mussten die Eltern mit.
Und wenn es gerade mit den Freunden nicht so passt, dann ist es auch ok. Meine Kids würden sich auch nicht daran stören, wenn sie nach der Kita nie verabredet wären.
Bist du zufällig noch schwanger oder ein Baby? Dann wäre ja ch noch geduldiger!

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Vielen Dank für deine Antwort!
Nein, schwanger bin ich nicht. Sie ist und bleibt auch ein Einzelkind.

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bei uns ist es genau umgekehrt.

Alle Kurse ab 4 sind hier ohne Eltern. Bei den ersten 1 - 2 Mal, darf man noch mit und dann wird man aber auch rausgebeten, weil es eben die anderen Kinder ablenkt.

Auch Playdates und Kindergeburtstage finden hier ohne Eltern statt, sofern diese nicht mithelfen. Ich hatte noch keinen Kindergeburtstag an dem ich andere Eltern dabei hatte und wir haben ab 4 Jahren gefeiert. Beim letzten Geburtstag meiner Tochter waren auch 3 jährige ohne Eltern dabei.

Fahrradfahren ist hier mit 4 auch ganz normal, spätestens mit 4,5 können es die meisten. Aber es gibt auch im Kindergarten Fahrräder zum üben und die Kinder helfen sich gegenseitig. Hier kommen auch sehr viele Kinder mit dem Fahrrad in den Kindergarten. Meine Tochter hat mich 3, 5 Jahren das Fahrrad für sich entdeckt und konnte direkt gut fahren, davor mit Laufrad geübt. Das dauerte einen Tag und das Aufsteigen, losfahren und bremsen klappte problemlos.
Einschlafbegleitung macht mit 4 auch so gut wie keiner mehr. Auch unsere Kleine hat kurz vor dem 4. Geburtstag gesagt, sie schafft das jetzt alleine und seitdem klappt das.

Also bei uns hättest du auch Probleme einen Kurs zu finden, bei dem die Eltern noch mitdürfen. Beim Fußball ist es ok, da dürfen die Eltern an der Seitenlinie bleiben, solange sie draußen spielen. In der Halle müssen die Eltern dann aber auch raus.
Das wäre aber auch das Einzige wo das so ist. Und wir haben einige Sportarten durch :D

Offensichtlich ist das etwas abhängig von der Gegend.

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Ich kenne kein 4 Jähriges, das all das kann.
Manche konnten vor dem 4. Geburtstag Radfahren, viele waren bis dahin trocken, manche aber erst mit 5, keins davon ging ohne Eltern schlafen.
Es kann schon sein, dass die Freunde deiner Tochter all das können, alleine zu den Kursen gehen usw, deswegen hängt deine Tochter aber nicht in ihrer Entwicklung nach.
Würde ich meine Tochter mit einem bestimmten Mädchen aus ihrer Gruppe vergleichen, müsste ich mir Sorgen machen.
Übrigens wollte meine Tochter auch nicht 4 Jahre alt werden. Sie hat sogar geweint, weil sie die "3" vermisst 🤷🏼‍♀️
Nur anhand dieser Beispiele finde ich deine Tochter überhaupt nicht auffällig. Vielleicht sind eure Erwartungen zu hoch. Sie wird erst 4. Gebt ihr Zeit :)

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ich glaube, was mir die meisten Sorgen macht ist, dass sie in so vielen Sachen nicht auf dem Stand ist wie Gleichaltrige. Dass Sie all das kann würde ich nie erwarten und ich finde es auch bemerkenswert, wie weit die anderen schon sind. Wenn man aber immer aus der Kita hört "Im Vergleich zu den anderen braucht Ihre Tochter noch Zeit." geht einem das schon zu Herzen und man macht sich Gedanken.

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Ich sehe es auch so, dass man mit vier noch nicht Fahrrad fahren muss. Man muss auch keine Kurse machen und Toilette ist noch bei vielen Vierjährigen ein Problem.
Allerdings scheint deine Tochter ja darunter zu leiden.
Wieso fühlt sie sich unwohl, wenn sie mit anderen spielt?
Kann sie sich nicht gut ausdrücken, fehlt es an der Sprache ?
Hat sie Angst vor anderen Kindern.
Wie ist es zum Beispiel auf dem Spielplatz ? Ist sie da aktiv ?
Kann sie mit einem einzelnen Kind bei sich zu Hause spielen?

Ich möchte hier schon zu bedenken geben, dass in gut zwei Jahren die Einschulung ansteht.
Dafür muss man vieles nicht können.
Aber man muss ohne Mama sein können, muss mit anderen Kindern zurecht kommen, muss sich in einer Gruppe zurecht finden.
Darauf würde ich hinarbeiten.
Soziale Kontakte fördern. Vielleicht nur mal ein Kind zum Spielen einladen. Oft auf den Spielplatz gehen und sie dort zum Spielen animieren. Sie auch mal ein Stündchen bei Oma oder anderen vertrauten Personen lassen.
Nutzt die Zeit, die ihr noch habt, um sie an andere Menschen zu gewöhnen. Sonst könnte die Schule schwierig für sie werden.

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Vielen Dank für deine Antwort! Sie spielt gerne mit anderen und hat auch keine Angst. Allerdings verschiebt sich das halt zunehmend weg von ihren bisherigen Freunden, weil sie einfach viel jünger wirkt als diese. Sie versteht spiele nicht so schnell und ist von vielen Situationen überfordert. Auch basteln und malen kann sie nicht wie ihre Freundinnen und ist dann frustriert. Sprache ist aber kein Problem.
Wir sind sehr aktiv. Laden Leute zu uns ein und gehen auch auf den Spielplatz.
An die Schule mag ich noch gar nicht denken. Zum Glück haben wir bis dahin noch 2,5 Jahre Zeit.

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In dem Fall würde ich dir raten, beim Kinderarzt nach einem Ergotherapie-Rezept zu fragen.
Gerade die Feinmotorik beim Basten, Malen usw. ist ja sehr wichtig für die Schule. Da kann Ergotherapie viel helfen, und das ist dann auch gut fürs Selbstbewusstsein.
Das würde ich auch nicht weit weg schieben, denn es kann durchaus sein, dass man ein halbes Jahr oder länger auf einen Platz wartet.
Du kannst die Zeit daheim auch nutzen für eigene Übungen wie Kneten (Knetsand), Malen mit Fingerfarben, Perlen auffädeln usw.
Schau mal bei Montessori-Aktionstablett. Da gibt es viele einfache Spielideen für die Feinmotorik.
Ich würde durchaus auch eher Kontakt zu jüngeren Kindern zulassen, wenn sie sich damit wohler fühlt.
Oder auch zu etwas älteren Kindern, die schon wieder vielleicht sozialer sind und sie in ihre Spiele einbeziehen.

Ich glaube, du machst das schon richtig mit deiner Tochter.
Natürlich gibt es immer welche, die besser, schneller, fitter sind.
Aber es nützt ja nichts. Ihr müsst für euch einen guten Weg finden.

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