Unfreundlicher Kinderarzt

Hallo,

Ich hatte heute (Freitag) mit meiner 3jährigen Tochter einen Kinderarztbesuch und möchte dazu mal eure Meinung wissen.

Am Mittwoch gegen Nachmittag habe ich festgestellt, dass meine Tochter an einer Wange plötzlich einen Ausschlag hatte. Erst minimal, später leuchtend rot, später kaum noch zu sehen.
Am Donnerstag Morgen war kaum noch was zu sehen, so dass ich sie in die Kita gebracht habe. Donnerstags ist sie immer ganztags da. Als sie daheim war, war ihr Ausschlag wieder deutlich sichtbar. Er wurde immer roter mit Pickelchen, die sie teilweise auch schon aufgekratzt hatte.
Heute Morgen war der Ausschlag noch immer stark sichtbar und das 1. Was sie heute morgen zu mir meinte, war, dass ihre Backe weh tut.

Sie ist nun schon seit ein paar Tagen erkältet (was mich nicht wundert , da ich es auch bin). Gestern Abend kam sie mir aber noch schlapp rüber, hatte Bauchschmerzen und später auch Durchfall.

Also habe ich heute beim Kinderarzt angerufen, damit er es sich anschaut.

Der Besuch lief dann wie folgt ab: er schaute sich die Backe an, meinte, dass das keine Kinderkrankheit sei und warum ich deswegen herkomme! Ich erklärte ihm, dass ich kein Arzt sei, jede Menge Krankheiten (Scharlach, Ringelröteln,...) rumgehen und ich es darum abgeklärt haben wollte.
Er meinte darauf nur, dass es aber keine Kinderkrankheit sei, ich Bepanthen benutzen soll und man nicht gleich nach einem Tag Ausschlag in der Praxis vorsprechen soll. Ich sehe ja was im Wartezimmer los sei! Ich sagte ihm nochmals, dass heute bereits Tag 3 sei und ich eben kein Arzt sei. Daraufhin meinte er nur, dass er nicht mit mir diskutieren will und war raus zur Tür!

Mir blieb einfach nur die Spucke weg und ich musste mich echt beherrschen.

Wie beurteilt ihr die Situation? Und wie hättet ihr reagiert?

Liebe Grüße

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Mein Kind ist nun 2 Jahre alt und wir waren tatsächlich sehr selten beim Kinderarzt.
In meinen Krabbelgruppen und im Freundeskreis gibt es Mütter, die teilweise wirklich sehr oft zum Kinderarzt gehen. Bei jedem Fieber, Ausschlag und weicherem Stuhlgang.
Daher würde ich mir an deiner Stelle das Verhalten des Arztes tatsächlich damit erklären und dass du einfach unangemessen die Zielscheibe warst.
Ich habe auch schon mal unangemessen Menschen angepampt und mag mal behaupten, dass das jedem schon mal passiert ist.
Dass das unangemessen und für dich blöd war, kann ich total verstehen: hätte mich auch geärgert. Aber ich fahre immer am besten, wenn ich mit sowas dann erkläre.

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...Mein Kind ist nun 2 Jahre alt und wir waren tatsächlich sehr selten beim Kinderarzt.
In meinen Krabbelgruppen und im Freundeskreis gibt es Mütter, die teilweise wirklich sehr oft zum Kinderarzt gehen. Bei jedem Fieber, Ausschlag und weicherem Stuhlgang....

Das habe ich auch oftmals so empfunden.
Auch bei der Gabe von Medikamenten waren andere Mütter da sehr viel großzügiger.
Mein Kind (jetzt bereits 14) hat einmal bisher AB verschrieben bekommen - da war sie 4 oder 5 und hatte Scharlach.
Fiebersaft hatte ich nie im Haus. Hier halfen bisher immer noch die guten alten Wadenwickel.

Ich wäre an Stelle der TE auch nicht zum Arzt, sondern hätte tatsächlich erst mal mit Bepanthen, alternativ mit Kälte, selber behandelt und abgewartet. Auch mal kurz nachgedacht, was es zu Essen gab.
Nachdem meine Tochter irgendwann (besonders nach Festen wo Salate/Fingerfood gebracht wurden) immer mal wieder einen Ausschlag bekam - an völlig unterschiedlichen Körperstellen, bevorzugt aber im Gesicht, haben wir festgestellt, dass sie auf Kichererbsen reagiert.

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Puh was für eine doofe Erfahrung! Ich hätte in der Situation gar nicht reagiert, weil mir schlagfertige Sachen erst Stunden später einfallen und ich erstmal „einfriere“ in meiner Wut- leider. Es hätte in dieser Situation auch wahrscheinlich gar nichts gebracht, rumzumeckern. Ich würde ehrlich gesagt versuchen den Kinderarzt zu wechseln (bei uns in der Stadt geht das allerdings nicht, die haben alle so eine Art Absprache dass sie keine Patienten aus anderen Praxen nehmen, und alle sind total voll… würde es trotzdem irgendwie versuchen. Ich finde das total unangenehm und so sollte es nicht sein).

Generell handhabe ich es so, dass ich IMMER vorher in der Praxis anrufe, das Problem schildere und frage ob ich reinkommen soll/kann. Dann gibt die Sprechstundenhilfe mir dazu ne Antwort, manchmal fragt sie auch nochmal nach und ich kann am Tag kommen/ am nächsten wenn es nicht besser wird/whatever. So vermeide ich erstens dass ich mir mit 3 Kindern den hintern Plattsitze und meine Nerven verliere im Wartezimmer, und zweitens bin ich nie unangemeldet oder wegen „Lappalien“ da die ich nicht einschätzen kann.

Liebe Grüße!

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Also ich hatte ja angerufen, das Problem geschildert und daraufhin den Termin bekommen.
Die Wartezeit (ca 30 Minuten) war auch in Ordnung.

Es geht wirklich rein um das Verhalten des Arztes!

Mit der Kinderarztpraxis bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Über die Arzthelferinnen kann ich null negatives sagen.
Es handelt sich um eine Gemeinschaftspraxis mit 2 Kinderärzten. Normal sind wir beim anderen Kinderarzt. Er war heute jedoch nicht da.
Beide Herren sind top Ärzte, die auch sehr freundlich sein können. Aber beide Ärzte können auch echt pampig werden.
Vor allem wenn sie alleine sind und viel Arbeit haben.

Aber ist das ein Grund mich so anzufahren?

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Du hast dir die Antwort gerade selbst gegeben: er war alleine, es war sehr viel los und wahrscheinlich waren vor dir schon mehrere Kinder mit "Kleinkram" da. Er war völlig entnervt vom ganzen Tag, ist wahrscheinlich schon länger überlastet und du hast es halt abbekommen.
Nimm es nicht persönlich, es ist ein Systemfehler, dass die Kinderärzte immer mehr überlastet sind. Da es wohl dein erstes Kind ist, fehlt dir die Erfahrung, du bist besorgt.
Jetzt weißt du, dass es nichts Schlimmes ist. Schmiere Bepanth drauf und warte weiter ab. Der Kinderarzt scheint ja insgesamt trotzdem kompetent zu sein

Ich arbeite in einer Eltern-Kind-Klinik. Was meinst du, was wir am Anfang der Kuren von den Eltern zu hören bekommen? Wenn Menschen erschöpft sind, ist ihr Verhalten für die Umgebung oft sehr anstrengend!

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Manche sind einfach nicht geboren Kindersrzt zu sein. Im Bereitschaftsdienst hatte ich auch schonmal einen Totalschaden. Der Kinderarzt und Hausarzt war freitags so überfüllt, mein Kind 6 Tage hohes Fieber mit 6. an Tag 8 mit Fieber um die 40 grad sind wir sonntags zum Bereitschaftsdienst. Wir wurden total rund gemacht wieso wir her kämen. Meine Tochter wurde nicht mal abgehorcht oder in den Hals geguckt. Und wir gehen wirklich selten zum Arzt. Berufung verfehlt….

Der wird leider so bleiben. Da lohnt es sich nicht sich zu beschweren. Hofft einfach in zukunft zum anderen Arzt zu dürfen. Ihr habt es halt aus Unwissenheit falsch eingeschätzt. Sowas kann passieren. Da hätte er euch nicht anmeckern dürfen. Hätte hätte 😉

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Also erstmal ich wäre deswegen auch zum Arzt...

Und der Kerl ist einfach mega unfreundlich gewesen... Ich würde falls das nochmal passiert antworten er möge seine Sprechstundengehilfen überweisen doch dann am Telefon zu sagen dass das eine Lappalie ist. Du kannst das ja nicht wissen. Wobei man mit Durchfall durchaus kommen darf. Allein das wäre ja Grund genug...

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Ich wäre nicht zum Arzt gegangen, finde aber, dass er dich nicht hätte anblaffen sollen.

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So ein Verhalten ist ärgerlich und mich beschäftigt sowas auch immer. Aber wenn der Arzt / die Ärztin ansonsten kompetent ist, würde ich NIE wegen einer Unfreundlichkeit die Praxis wechseln. Wer weiß, was dich in der nächsten Praxis erwartet?! Wenn du Pech hast, ein freundlicher Arzt, der keine Ahnung hat... - Nur weil der Vorschlag hier gleich wieder aufkam.

Ich denke, sowas passiert jedem mal, der mit Menschen arbeitet - ob VerkäuferIn, ErzierherIn oder SekretärIn... Ich glaube die wenigsten können ihre Emotionen total ausblenden. Wer weiß, was beim Arzt zuvor los war... Ich würde es nicht überbewerten. Da eine Klärung der Situation hier kaum möglich ist, musst du es wohl oder übel einfach vergessen...

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Ich wäre nixht gegangen und ich finde es auch angebracht den Eltern zu erklären, wann man kommen soll und wann nicht, damit es zukünftig besser läuft.

Unser Kinderarzt tut das auch immer und fragt die Eltern, was er jetzt tun soll, zb wenn Kinder erkältet sind. Er weist auch daraufhin, dass es keinen Grund gibt fiebernden Kindern nurofen zu geben, es sei denn es geht ihnen im Allgemeinzustand total schlecht.

Einzig und allein kann man sich über den Ton und/oder Art und Weise beschweren. Die sollte angemessen sein.

Ich war letztens in der Ambulanz im Kinderkrankenhaus, da meine Tochter einen gebrochenen Fuß hatte und dort haben sie eine triage eingerichtet und sämtliche Eltern mit zB einfach nur erkälteten Kindern an den ärztlichen Bereitschaftsdienst verwiesen und abgewiesen. Dort war eine Krankenschwester die es allen wirklich sehr nett und gut erklärt hat. Leider waren trotzdem einige verärgert.

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Gibt halt aber auch viele Eltern, die bei Fieber oder Durchfall sofort zum Arzt MÜSSEN, weil beide Arbeiten aber das Kind damit aber nicht in die Kita darf. Da bringt es den Eltern dann aich nichts, wenn der Arzt sagt, sie hätten nicht kommen brauchen.

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Und warum müssen sie dann zum Arzt?

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Ja, schwierige Situation. Einerseits finde ich es oft total krass, mit welchen Banalitäten Eltern zum Kinderarzt gehen. Hab da auch entsprechend Freunde, die wegen jedem quer sitzenden Pups gehen. Zum Beispiel bei Husten seit drei Tagen, damit das Kind mal abgehört wird. Und welche Konsequenzen hat das dann? Vom Abhören wird es auch nicht besser. Aber andererseits ist ein Hautausschlag über drei Tage wahrscheinlich schon gerechtfertigt. Auch wegen der Frage, ob das Kind in den Kindergarten gehen soll/ kann oder nicht.

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Da ist Husten aber ggf. bedenklicher und eher ein Fall für den Kinderarzt als banaler Ausschlag der nur an einer Stelle auftritt.
So ein Ekzem kann man erstmal versuchen selber zu behandeln, aber Husten je nach "Tonart"... Was abhören da bringen soll? Einiges! Ggf. sind die Bronchien verengt oder die Lunge belegt oder oder... da muss man im Zweifelsfall eher mit einem (verschriebenen) Medikament ran als an ein Ekzem.

Ich gehe echt sehr(!) selten zum Kinderarzt, bin aber auch Krankenschwester und kann einiges recht gut selber einschätzen. Aber Husten ist u.U. nicht so banal wie Du es gerade darstellst.

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Naja kommt immer auf die Situation an...meine Tochter hatte jetzt auch Husten, dazu eine Nacht Fieber und in der Nacht hat sie für mein Empfinden irgendwie schnell geatmet...ansonsten wirkte sie aber nicht arg krank und Fieber wurde auch direkt wieder besser. Ich brauchte eine Krankmeldung und musste daher sowieso mit ihr zum Arzt, hatte aber auch irgendwie ein ungutes Gefühl wegen dem Atmen (das hätte ich ja garnicht mitbekommen, wenn sie nicht zu uns ins Bett gekommen wäre). Beim Arzt stellte sich raus, dass sie eine (noch leichte) Lungenentzündung hatte. Hätte in dem Fall also bös enden können, wenn wir nicht zum Arzt gefahren wären.

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Danke für all eure Antworten!

Ich sehe, ihr seht es genauso, dass der Arzt einfach in dem Moment mich als Zielscheibe hatte, warum auch immer.

Deswegen die Praxis zu wechseln kommt für mich jedoch nicht in Frage, da es bei anderen nicht besser sein wird.

Was ich noch anmerken wollte: als meine Tochter den Ausschlag bekam hatte sie nur gefrühstückt. Und das war das gleiche wie immer. Somit wäre eine Allergie also eher merkwürdig.
Außerdem rennen wir auch nicht wegen jedem Pups zum Kinderarzt. Zudem ist meine Tochter eine, die zwar aus einem Kratzer ein Drama machen kann, wenn es aber wirklich was größeres ist, macht sie kein Mucks! Sie hatte z.B. mal einen blauen Fingernagel, wir wissen aber nicht woher. Dann war ich mal als Vorsichtsmaßnahme (abgeklärt!) beim Kinderarzt weil ich abklären lassen wollte, ob sie Diabetes hat, da sie mit 2 Jahren plötzlich literweise getrunken hat. War es zum Glück nicht, aber sie hatte eine fette Blasenentzündung. War aber quietschfidel und hat nie gejammert. Und so gibt es noch einige Situationen.
Und bei diesem Ausschlag hat sie mir gesagt, dass ihr die Backe weh tut. (Was sie mir auch heute wieder gesagt hat.)

All das waren die Gründe warum ich zum Arzt bin.

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Hallo!

Das ändert zwar jetzt nichts am Verhalten des Kinderarztes - aber konnte der ausschließen, dass es von den Zähnen kommt?
Ich hätte jetzt als erstes auf einen durchbrechenden Backenzahn getippt (wäre zwar etwas spät, aber ja durchaus möglich).
Die einseitige Rötung passt erst einmal nicht zu einer Allgemeinerkrankung, lediglich Mumps würde mir hier einfallen, da schwillt die Wange (bzw. die Ohrspeicheldrüse) aber eher an und wird nicht so sehr rot. Auch der Durchfall wäre für Mumps untypisch, die Erkältungssymptome hingegen schon.
Bei zahnenden Kindern sieht man aber immer wieder auch einseitig gerötete Wangen, der Zahndurchbruch kann auch schmerzhaft sein, und auch Durchfall haben zahnende Kinder häufig. Auch das zwischenzeitliche Verschwinden der Rötung passt zum Zahndurchbruch, da dieser gerne in Schüben verläuft.

LG

Bearbeitet von dentatus77