Kind sagt nicht Hallo

Meine Tochter ist fast 3 Jahre alt und sonst total offen und direkt zu uns aber auch in der Kita ein Energiebündel.

Es geht aber darum, wenn Sie jemanden fremden sieht oder ich mit Ihr unterwegs bin und mit einem Bekannten oder so unterhalte, versteckt Sie sich sofort hinter mir und albert richtig rum, das heisst Sie kneift in mein Bein usw. Dazu wenn Sie zu Bekannten wie meine Eltern oder meiner Schwiegermutter geht mit mir das gleiche Spiel. Sie weigert sich einfach "Hallo Oma" zu sagen. Oder so versteckt Sie sich, dass dauert so 4 Minuten und dann ist es alles super. Also als ob nix wäre. Das gleiche fast beim Verabschieden, da sagt Sie schon "Tschüss" aber erst nach Aufforderung.

In der Kita sagt Sie zu keiner Erzieherin mal Hallo oder begrüßt Sie. Also Sie geht rein macht Ihren Part.

Nur wie kann ich es fördern, dass Sie bei den Omas jedenfalls Hallo sagt oder mal begrüßt.

Bei Ihren Neffen die 5 und 9 sind. Da ist es kein Problem.

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Diese vorgegebenen sozialen Situationen fallen doch vielen Kindern in dem Alter (2 bis 4 Jahre) schwer. Im Vorschulalter klappt es bei den meisten schon besser, ohne dass man da was erzwingen muss.

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So bist das Vorbild. Irgendwann wird dein Kind das tun.

Aus Kinder Sicht ist es nicht nötig Hallo zu sagen, wir sind sozusagen von der Gesellschaft eingetrichtert worden, dass "man es so macht" aus "Höflichkeit". Auffordern finde ich daneben.

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Meine Töchter sagen auch nicht Hallo und Tschüss nur in ausgewählten Situationen. In der Kita sagen sie es nicht. Es ist mir egal. Sie sagen dafür konsequent „bitte“ und „danke“, was ich bei den „Hallo“-Kindern nicht höre.
Wir haben nicht so häufig Situationen in denen wir explizit begrüßen.

Es wird kommen. Solange sie nicht ausfällig werden, ist es für mich zu verschmerzen. Wenn dies bei Fremden auf Kritik stößt, sage ich demjenigen direkt, dass mein Kind gar nichts muss, schon gar nicht wildfremden Arbeitern nach Aufforderung „Hallo“ sagen.

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Einfach richtig vormachen. Irgendwann machen die Kinder es nach.

Das schlimmste in so einer Situation ist es für Kinder, sie dann hinterm Rücken vorzupfriemeln und aufs Hallo sagen zu bestehen. Das ist in dem Moment Bloßstellung.
Wenn sie nach ein paar Minuten eh auftaut, wo ist das Problem? Ich würde komplett den Druck rausnehmen. Viele Kinder gehen erst recht in die Verweigerung, wenn sie merken, dass auf ihnen jetzt riesengroße Erwartungen liegen, die sie einfach (noch) nicht erfüllen können. Und alle gucken auf sie, warten auf das Hallo, schauen vielleicht noch mit erhobener Augenbraue.

Die kinder lernen das schon. Vorbild sein ist am wichtigsten.

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Ich lege sehr viel Wert auf Grüssen, Danke und Bitte sagen und würde schon sagen, dass ich da vorbildhaft für mein Kind handle. Mein Sohn hat sich lange so wie deine Tochter verhalten und jetzt mit 5 wirds langsam besser. Ich halte es aber eigentlich für einen gesunden Schutzmechanismus eines (Klein)-Kindes, nicht mit jedem beliebigen Fremden sofort zu sprechen. Für Kinder sind das lange Zeit nur leere Floskeln und es braucht einiges an Sozialkompetenz um zu verstehen, wieso man grüsst und Danke sagt.

Lass ihr Zeit, es wird besser. Du kannst nichts erzwingen. Und den Erwachsenen gegenüber kannst du ja irgendeinen lustigen Spruch fallen lassen, à la "Ohje, jetzt hat sie spontan ihre gute Kinderstube vergessen" oder ähnlich.

LG

Ach ja, was auch helfen kann ist die Situationen spielerisch nachzumachen (Verkäuferladen, Bummel in Innenstadt z.B.)

Bearbeitet von Wurmel-Mama
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Das mit diesen psyeudowitzigen Sprüchen würde ich nicht machen. Das stellt die Kinder einfach nur bloß. Die anderen lachen dann evtl., drücken eventuell noch einen Spruch hinterher, und das Kind fühlt sich doof dabei.

Mein Vater war da Meister drin. Ich hab mir fast täglich gewünscht, dass sich der Boden unter mir auftut und mich verschluckt.

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Außerdem HAT da niemand seine "gute Kinderstube" vergessen, viele Kinder fühlen sich da einfach massiv unwohl.

Ich finde es im sozialen Miteinander zB sehr viel wichtiger, auf solche Herausforderungen, die andere Menschen haben, einzugehen, anstatt auf einer Begrüßung zu bestehen. Für mich ist fraglich, was da WIRKLICH höflicher und sozial wichtiger ist.

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Auch ich sage bzw. schreibe wie meine Vorschreiber*innen - einfach immer wieder vormachen und selbst ein Vorbild sein. Und Deine Tochter ist ja auch noch relativ klein und sehr jung - und halt noch schüchtern (auch wenn sie bei Leuten, die sie kennt, sehr lebhaft ist, diese begrüßt, mit denen schäkert... usw... usf... aber das will ja nichts heißen. Würde mir von daher keine Gedanken machen - geschweige denn - sie ermahnen, weil... siehe weiter oben.

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Wenn meine Kinder die normalen Umgangsformen vergessen (Hallo, Tschüss, Danke, Bitte) dann erinnere ich sie daran.

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Mein Sohn (5) ist auch so.
Er versteckt sich dann auch gern hinter mir aber ich finde es prinzipiell nicht schlimm das er nicht Hallo sagt bzw. er es später macht. Ich zwinge ihn nicht dazu.

Dafür sagt er von sich aus aber Bitte und Danke was mir ehrlich gesagt wichtiger ist als Hallo. Tschüss kommt da schon öfter aber auch nicht immer. Gerade wenn es schnell gehen muss geht das mal unter. Für mich ist das aber nicht so schlimm. Mein Mann findet das furchtbar, der ist aber auch jemand der auch fremden Menschen auf der Straße Hallo sagt wenn die nur freundlich gucken. ich bin da das Gegenteil und mein Sohn schlägt da vermutlich eher nach mir.

Ich bin eigentlich sogar froh das er nicht zu jedem Geht und Hallo sagt. Bei Fremden Leuten, die er nicht kennt, muss das einfach auch nicht sein.

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Hallo!

Das halte ich in dem Alter für normal. Ich kann mich daran erinnern, wie ich meinen Sohn (er müsste damals etwas älter als Deine Tochter gewesen sein, ich denke so knapp 4) einmal in den Kindergarten gebracht habe (meist hat ihn mein Mann gebracht). Ich bin mit ihm in den Bauwagen, habe den Erzieherinnen einen guten Morgen gewünscht und meinen Sohn gefragt "Sagst Du auch guten Morgen?"
Als der daraufhin ein guten Morgen nuschelte, hab ich ihn gebeten deutlicher zu sprechen, woraufhin die Erzieherin meinte "Immerhin hat er überhaupt etwas gesagt. Sonst spricht er morgens gar nicht mit uns."
Wir haben das Ganze gar nicht weiter thematisiert, sind nur immer mit gutem Beispiel voran gegangen, und irgendwann hat der Kleine von sich aus Hallo oder Guten Morgen gesagt.
Deine Tochter ist noch klein, hat vermutlich auch noch etwas Angst vor dem Unbekannten. Das wird sich geben, da bin ich sicher. Außerdem darf es ja auch schüchterne Kinder geben.

LG