Was mache ich mit meinem Kind? Schule ja oder nein?

Und wenn ja welche Schule?

Hallo erstmal...

mein Sohn ist 5 Jahre alt, wird im Juni 6.

Das heißt er ist ein Muss-Kind und muss 2013 in die Schule.

Er hat ein Sprachproblem. Das heißt er spricht sehr undeutlich. Die, die ihn kennen verstehen ihn, Fremde haben starke Probleme.
1x wöchentlich sind wir bei einer Logopädin und er hat im letzten Jahr vieeeeel Fortschritte gemacht.

Er ist in der Entwicklung nicht ganz so weit wie anderen in seinem Alter.
Er zählt bis 14 sicher, bis 20 mal ja mal nein.

Buchstaben lesen oder schreiben kann er nicht.

Jetzt stellt sich die Frage welche Möglichkeit wir nehmen.

1. Er bleibt noch ein Jahr im Kindergarten und geht erst mit Anfang 7 in die Schule (die Chance dass er zurückgestellt wird ist aber sehr gering)

2. Er geht in die nächste Stadt in eine Vorschule.

3. Er geht in eine weiter entfernte Stadt in eine spezielle Sprachheilschule.

4. Er geht in eine normale Schule mit all seinen Freunden und vor allem seinen 2 besten Freunden.

Was also machen?

Ich möchte ihn gut fördern und nur das Beste für ihn. Aber ich möchte ihn ungern aus seinem Freundeskreis rausreisen. Er ist sehr schüchtern und seine 2 besten Freunde geben ihm viel Halt.

Die Erzieher und wir denken, dass er es vom Kopf her locker packen würde in einer normalen Schule. Aber die Sprache? wird in der 1. Klasse viel Wert auf "Aussprache" gelegt?
auf der anderen Seite gehen wir davon aus, dass er in diesem Jahr noch weiter aufholen wird und Fortschritte machen wird, sodass man in der 2. Klasse nichts mehr davon merken sollte...

Gespräche mit Kinderarzt und Logopädin sind im Januar.

ich bin einfach überfordert und denke, egal wie ich es mache ist es falsch #schmoll

wie würdet ihr reagieren? Freunde, spezielle Schule? was wäre euch wichtiger?

helft mir bitte.

Gruß armemaus

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Wir hatten die gleiche Fragestellung, allerdings mit anderem Hintergrund.

Weil wir aber überhaupt nicht weiterwussten, haben wir uns an den Kinderpsychologischen Dienst der Caritas gewandt.

Dort gab es erst ein Gespräch mit uns als Eltern und dann zweimal einen ganzen Vormittag NUR mit unserer Tochter.

Bezahlt haben wir dafür nichts, es lief alles über die Caritas.

Ausserdem waren wir beim Gesundheitsamt und haben einmal die normale Einschulungsuntersuchung gemacht.

Man bekommt dann hinterher kein "Muss zur Schule oder nicht", sondern es werden einem die Beobachtungen mitgeteilt und wie weit sich das Kind über / unter dem befindet, was in der 1. Klasse verlangt wird - aber auch das ist schon eine Entscheidungshilfe.

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Hallo,

ich kann deine Sorgen verstehen. Eine gute Bekannte hatte vor 2 Jahren ein ähnliches Problem. Sie hat sich für die Grundschule im Ort entschieden und im Nachhinein alles richtig gemacht. Aber sie hat sich auch die Sprachheilschule angeschaut, wollte ja auch nur das beste und alles richtig machen.

Ich würde erstmal die Gespräche im Januar mit Kinderarzt, Erziehern und Logopäden abwarten. Erfahrungsgemäß (habe ich an meinem Sohn gesehen, er ist im Mai 6 geworden und geht zur Schule) passiert im nächsten 3/4 Jahr noch eine Menge.
Was ich mitbekommen habe und was für mich für die Grundschule bzw. für´s Zurückstellen sprechen würde ist, dass die Kinder in der Sprachheilschule in der Regel nach 4 Jahren - so ist es bei uns jedenfalls gewesen laut meiner Bekannten - in der Regel auf Haupt- oder Sonderschule wechseln. Nur 1-2 Kinder pro Klasse schaffen das Gymnasium.
Weiß nicht, wie das bei euch ist, aber das wäre für mich ein Kriterium, erst recht, wenn nur die Aussprache Probleme bereitet.

Grüße Abo55

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Hi,

hier bei uns wird Lesen mit der Anlauttabelle gelernt. Gerade diese Methode verlangt eine deutliche Aussprache.

Sprachheilschulen haben einen guten Ruf. Vielleicht wäre das die bessere Möglichkeit. Er kann von dort dann problemlos auf eine Regelschule wechseln.

Grüße
ballroomy

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Hallo, Rede erst mal mit Arzt und Logo.

Wie weit ist die Sprachheilschule entfernt?

Was möchte dein Kind? Bei uns wird dann eher einer Rückstellung zugestimmt wenn das Kind nicht in die Schule mag. (In unserem Fall ist diesbezüglich der Zug abgefahren, da mein Kind letztens beim Hospitationsbesuch vom Schulamt, Logopädin und Amtsärztin überzeugt hat das er unbedingt Schulfähig ist, obwohl er defizite in der sozialen Reife und Sprachprobleme hat. Wir gehen jetzt über das SPZ um endlich gewisseheit zu haben warum er so schlecht spricht und ob er evtl. auch Asperger, wie sein Bruder, ist. Aber er schreibt und liest richtig#kratz
LG

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Hi,
ich bin zwar vom Fach, aber nicht vom Grundschulfach. Inwieweit Wert auf eine korrekte Aussprache gelegt wird, kann ich nicht beurteilen. Aber in der Grundschule werden die Karten neu gemischt, d.h. er verlässt den geschützten Raum Kindergarten und wird auf Kinder, je nach Größe der Schule vielleicht auch viele Kinder treffen, die ihn nicht kennen. Da fällt eine schwer zu verstehende Aussprache natürlich auf. Wenn's blöd läuft, wird er ein Opfer von Hänseleien und wenn es ganz blöd läuft, wenden sich seine Freunde von ihm ab, weil sie mit dem Strom schwimmen möchten. Da er ja ein eher schüchternes Kind ist, wird er den Hänseleien nichts entgegen setzen können.
Meine Einschätzung ist, Regelschule ja, wenn sie klein ist und er mit vielen bekannten Kindern eingeschult wird, die ihn und seine Schwäche kennen. Oder eine inklusionserfahrene Schule. Aber eigentlich halte ich die Sprachheilschule für eine sinnvolle Alternative.
Es ist ja nun noch ein Dreivierteljahr Zeit, bis er in die Schule kommt, da wird sich sicherlich noch einiges tun hinsichtlich seiner Sprache. Vielleicht genug.

Wie schätzen die Logopäden das ein?

Vlg tina

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In jeder größeren Stadt gibt es eine schulpsychologische Beratungsstelle. Dort würde ich einen Termin ausmachen und ihn vorstellen und testen lassen. Höre auf dein Bauchgefühl....

Ich persönlich würde ihn wahrscheinlich 1 Jahr zurückstellen lassen wenn das ginge.

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Hallo!

Mein großer Sohn (7 Jahre, Zweitklässler) hatte eine starke Sprachentwicklungsverzögerung und wir standen vor der gleichen Entscheidung wie ihr. Die Amtsärztin hat eine Rückstellung nicht befürwortet und ebenso wenig der Schulrektor, bei dem wir ein Beratungsgespräch wahrgenommen haben. Vom Kopf er war er weit und hatte auch sonst keine andere Entwicklungsverzögerung o.ä. Allerdings war er immer sehr zurückhaltend.

Vielleicht kannst Du die Frequenz der Logo erhöhen. Unser Sohn hatte zum Beispiel etwa drei Jahre lang zwei mal wöchentlich Logopädie und ohne diese Intensität hätte er seine Sprachprobleme nicht so gut bewältigen können.
Vielleicht ist der Aufenthalt in einer Sprachheil-Rehaklinik noch eine gute Unterstützung. Wir waren für vier Wochen in der Klinik Werscherberg bei Osnabrück und durch die intensive und ganzheitliche Therapie ist bei meinem Sohn "der Knoten geplatzt".

Wir haben unseren Sohn dann als einen der jünsten der Klasse ganz regulär hier in der örtlichen Grundschule eingeschult. Von seinen Freunden ist niemand mit in die Schule gegangen, da sie kurz nach dem Stichdatum geboren wurden und insgesamt aus seiner KiGa-Gruppe nur sehr wenige Kinder in die Schule kamen. Ich hatte große Bedenken, wie es mit der Integration in die Klasse klappt.

Aber eigentlich waren alle Befürchtungen umsonst. Er hat einen guten und engen Freundeskreis in seiner Klasse aber eben auch noch zwei seiner "alten" Freunde, die jetzt in die erste Klasse gehen. Aber auch sonst hat er zu vielen Kindern seiner Klasse einen wirklich guten Kontakt und laut Lehrerin ist er sehr beliebt.

Im Unterricht kommt er sehr gut mit. Mathe bereitet ihm keinerlei Probleme. Auch schreiben kann er wirklich gut. Er liest gerne und von sich aus Bücher, die eigentlich für 8-10jährige Kinder sind. Das größte Problem ist, dass er an seinen Fähigkeiten zweifelt und denkt, dass alle Kinder alles besser können als er. Das ist noch ein "Überbleibsel" von der Sprachentwicklungsverzögerung. Er braucht lange für die Hausaufgaben weil er trödelt (nicht, weil er es nicht kann) und verbessert bei Tests manchmal richtige Sachen, weil er denkt, dass es sowieso nicht stimmen kann, was er da geschrieben hat.

Für unseren Sohn war die reguläre Einschulung die richtige Entscheidung. Er wäre sich "minderwertig" vorgekommen, wenn er noch länger in den KiGa hätte gehen müssen/dürfen. Und ich denke, dass er sich irgendwann gelangweilt hätte, weil er vorher schon alle Buchstaben konnte, anfing sich für´s Rechnen zu interessieren usw. Durch die Schule hat er einen enormen Entwicklungsfortschritt gemacht.
Allerdings wäre es ohne die Reha mit Sicherheit anders gewesen. Da wäre die Sprachheilschule (35km entfernt) die bessere Lösung gewesen. Es wäre zwar blöd gewesen, weil wir in einem Dorf wohnen und durch die Schule enge Kontakte zwischen den Kindern entstehen, die oft bis ins Erwachsenenalter halten. Aber das hätte man anderweitig fördern können. Denn mir wäre wichtig gewesen, dass er keinen unnötigen Frust in der Schule entwickelt.

LÄnger im KiGa hätte ich ihn nicht gelassen und das wurde uns weder von der seiner Logopädin bzw. den Mitarbeitern der Rehaklinik noch von den Erzieherinnen empfohlen.

Die deutliche Aussprache ist im ersten Schuljahr nicht ganz unwichtig. Bei uns lernen die Kinder z.B. anfangs schreiben nach Gehör. Das heißt, sie lernen nach und nach die Buchstaben, fangen aber recht früh an, freie Texte zu schreiben. Natürlich stimmt die Grammatik nicht und noch unbekannte Buchstaben suchen sie sich anhand einer Anlauttabelle heraus.

Die Entscheidung ist aber auf jeden Fall schwierig...

Lg Silvia

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hallo,

ich würde versuchen ihn zurückstellen zu lassen. dein sohn kann mit 5,5 jahren nicht bis 20 zählen, was ich ehrlich gesagt für problematisch finde. es ist ein aspekt der auf anderes schließen lässt. mein sohn war ein kann kind, er hätte praktisch im alter deines sohnes mit 6 werdend eingeshcult werden können. und er konnte da schon locker bis 100 zählen udn hat verstanden, wie das funktioniert. er konnte sich erschließen, wie es auch danach weitergeht. und auch für buchstaben hat er sich interessiert...

es ist ein jammer, dass ihr mit eurem kind, dass ind er entwicklung einfach noch ein wenig hinterher ist, nun vor der entscheidung steht ihn so jung einzuschulen. wäre er im juli geboren, je nachdem wann bei euch stichtag ist, wäre die sache klar, er hat noch ein jahr. und du würdest sicherlich mti keiner silöbe darüber nachdenken, dass er eher eingeschult wird.

so wie ich das aus den wneigen beispiel ersehen kann, braucht er das eine jahr noch, um seine defizite im sprachlichen aufzuholen und in den anderen bereichen ranzukommen. dann kann er entspannt der ersten klasse entgegensehen.

mein sohn hat in seiner klasse ein mädchen sitzen, die als kann kind eingeschult wurde. sie ist quasi ein jahr jünger als sie. ihm fällt alles elicht, es fällt ihm zu. sie hat in allem probleme. muss immer zu huse extra üben und fällt noch dazu durch ihre schüchternheit auf, die es ihr schwer macht richtig anschluss zu finden. in einem jahr wäre es für sie alles anders gewesen. und dieses mädchen hat niht wie euer sohn sprachliche probleme.

meine entscheidung wäre also klar: wenn es klappt zurückstellen lassen und nächstes jahr einschilen. wenn es nicht so klappt, dann in die vorschule, von der du sprachst. da die sprchheilschule sehr weit weg ist bei euch, wäre das meine letzte wahl, solange di am ball blöeibst mit der sprachförderung.

lg

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Hallo,

das mit dem Zählen ist so doch Unsinn! Und eigentlich schreibst Du es doch selber: Das Zahlenverständnis ist entscheidend, nicht das alleinige aufsagen.

Wenn ein Kind bis 15 oder 20 zäheln kann und das auch mit Zahöenverständnis, dann ist das doch ok.

Meine Tochter konnte übrigens auch nicht sehr weit zählen. Einfach auch deshalb, weil ich so einen Blödsinn mit ihr nie geübt habe. Und sie hat sich vor der Schule da auch nicht für interessiert. Sie müßte demnach also erheblich Probleme in Mathe haben, oder wie jetzt? Stimmt nämlich nicht, sie gehört zu den wenigen, die in den Mathetests regelmäßig nur 0-1 Fehler haben.

LG
donaldine1

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na nichts anderes sage ich doch. das verständnis muss da sein. aber das kind der posterin zählt bis 14 und ab und zu mal bis 20. offenbar hat er das verständnis für die zahlen noch nicht.
ich bin auch nur auf das beispiel der posterin mit den zahlen eingegangen. sie selbst schreibt ja, dass er generell in der entwicklung etwas hinterher ist. daher meine vermutungen dahingehend. und ein kind, dass eh schon als jüngstes eingeschult werden würde, das dann auc noch in der entwicklung etwas verzögert ist, sollte meines erachtens nicht in die schule kommen.
lg

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Also, bis hundert muss ein Kind nicht zählen können, um in die Schule zu kommen. Das ganze erste Schuljahr dreht sich um den Zahlenraum bis 20, also da keine Sorge.

ABER: Lesen und Schreiben wird ein dickes Problem. Das hier weit verbreitete "Lesen durch Schreiben" wird so kaum möglich sein. Die Kinder lernen quasi das Lesen anhand dessen, was sie geschrieben haben. Das Schreiben erschließen sie sich durch eine Anlauttabelle, die wiederum setzt deutliches Sprechen voraus!

An deiner Stelle würde ich mit der Sprachheilschule Kontakt aufnehmen. Das sind die Experten in eurem Fall und die können das "Problem" deines Kindes am besten beurteilen.

LG
Susanne