Wie entbinden? Plexuszyste? Nabelschnurumschlingung?

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und hoffe hier jemanden mit ähnlichen Erfahrungen zu finden, bzw. jemanden der mir einen guten Rat geben kann.

In drei Wochen erwarte ich mein zweites Kind. In der 20ten Woche wurde im Ultraschall eine einseitige Plexuszyste im Gehirn festgestellt, die sich, eher untypisch, nicht zurückgebildet hat. Es folgte ein regelrechter Untersuchungsmarathon, es wurden bei versch. Ultraschalluntersuchungen und einem MRT glücklicherweise keine weiteren Anzeichen für eine Behinderung festgestellt. Allgemeine Aussage: ist halt da, macht aber nichts. :-D

Auf Empfehlung meines Arztes hatte ich dann vor ca. 3 Wochen nochmal einen Termin um von einer anderen Uniklinik eine Zweitmeinung zu hören. Die Professorin dort war dann der Meinung, ich solle besser, rein sicherheitshalber, in einer Klinik mit Perinatalmedizin entbinden.

Jetzt zu meinem Dilemma: zu dieser (nächstmöglichen) Klinik haben wir bei freier Strasse eine Fahrzeit von ca. 1 h 15min. (auf dieser Autobahn ist IMMER Stau) Zudem ist bekannt, dass das Kind die Nabelschnur um den Hals gewickelt hat. Meine erste Geburt war mit ca 5h recht flott, das Kind ist diesmal deutlich kleiner geschätzt. Die Klinik ist nicht bereit, einen geplanten Kaiserschnitt durchzuführen. Selbst im Rettungswagen ist ja weder ein CTG noch Leute mit "Ahnung" von Geburtshilfe#zitter

Also: entbinde ich in unserem "Dorfkrankenhaus", um Probleme mit der Nabelschnur zu vermeiden, nehme ich in Kauf dass das Baby ohne mich in die Kinderklinik gebracht wird.
Da sind nur ortsansässige Kinderärzte eben in Rufbereitschaft.

Oder lasse ich mich mit Wehen zur grossen Klinik fahren, dann ist die Zyste "in guten Händen", aber was in der langen, unüberwachten Fahrzeit durch die NS-Umschlingung passieren KÖNNTE,tja...

Was mach ich denn bloss?
Bin durch die verschiedenen Arzmeinungen nun total verunsichert. Danke fürs lesen, vielleicht hat jemand gute Ratschläge für mich

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Hi,
das wäre mir bei Dir alles viel zu unsicher. Ich würde einen geplanten Kaiserschnitt, einer "Überraschungsgeburt" vorziehen.

Ich hatte jetzt 2 Kaiserschnitte.

Beim 1. mal, 23 Std. Wehen - 9 cm, in der 18. Stunde, ging Thilo unter Wehen nochmal aus dem Becken und schaffte es nicht mehr rein. Wir quälten uns, oder mich, aber dann machten wir einen Kaiserschnitt. Er hatte die Nabelschnur 2x um den Hals, hätte aber für "raus" gereicht.

Beim 2. hatte ich wieder Wehen, aber habe keine 4 cm geschafft. Nach 30 Std. Wehen wurde dann der Kaiserschnitt gemacht, war am ET. Der Kleine hatte die Nabelschnur auch 2x um den Hals, es hätte aber nicht gereicht, eine Wand der Planzenta war Hauchdünn, das hätte so richtig schief gehen können! Wir waren auch im "Dorfkrankenhaus". Mit Schneeeeeee ohne Ende, 12 km, 75 min Fahrtzeit.

Manchmal ist ein Kaiserschnitt angebracht, lieber Mutter und Kind wohlauf und alles gesund, als Hals und Kopf riskieren, nur um eine "schöne, selbstbestimmte, natürliche" Geburt zu haben.

Gruß Claudia

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Mein Sohn hatte 6 mal die Nabelschnur um Hals gehabt!
Solange sie lang genug ist ist das kein Problem ;)

Ich würde ins große KH fahren!!

Lg sas

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hi,

eine Bemerkung am Rande: -- in mehr als der Hälfte der Geburten kommt das Baby mit einer Nabelschnurumschlingung um den Hals heraus, -- die Hebamme zieht die Schlinge dann über den Kopf und es ist alles wieder frei und in Ordnung. -- Also so oft wie sich Dein Kind im Bauch noch hin und herdrehen wird -- und dann bei der Geburt ja auch noch einmal um sich selbst, -- wär das der letzte Grund, warum ich eine Entscheidung für eine bestimmte Klinik fällen würde ...

(das mit der Zyste wäre jetzt eher was, das man bewerten müsste).

alles gute -- und mach dir nicht so viel Kopf...
Tanja

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Die Klinik ist nicht bereit einen gepl. KS zu machen? Das sollte doch deine Entscheidung sein. Oder hat die Klinik Angst vor hohen KS-Quoten?

Ich würde einen gepl. KS in einem anderen KH planen.

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Hallo Du,

hier wirst Du jetzt natürlich auch unterschiedlichste Meinungen hören... Ich gebe Dir mal meine dazu:

1. Eine Nabelschnurumschlingung klingt brandgefährlich, ist aber was ganz Normales, das wurde ja oben schon gesagt. Auf jeden Fall kein Grund zur Sorge und schon gar keiner für einen Kaiserschnitt! Das scheint ja auch die große Klinik so zu sehen. Die Sorge mit der Nabelschnur würde ich komplett streichen.

2. Wenn Deine erste Geburt schon so schnell ging, kann es bei der zweiten erst recht sehr flott gehen. Eine Stunde mit Wehen im Auto oder Rettungswagen stelle ich mir ätzend vor - und dann wäre ja auch die Angst dabei, es nichzt rechtzeitig zu schaffen.

3. Die Untersuchungen wegen der Plexuszyste und möglicher Behinderungen waren in Ordnung. "Allgemeine Aussage: ist halt da, macht aber nichts." Das ist doch der zentrale Satz!!! Und das "rein sicherheitshalber" (!!!) dieser Professorin passt auch dazu - hier geht es weniger um eure Sicherheit als um ihre eigene. Ärzte empfehlen leider immer häufiger "zu viel" als "zu wenig", zur Sicherheit halt. Und: würde die Plexuszyste nach der Geburt dem Kind überhaupt etwas ausmachen?

4. Ich persönlich glaube ja, dass Du getrost in das naheliegende kleinere Krankenhaus gehen kannst, aber am wichtigsten ist: hör auf DEIN Gefühl. Geh da hin, wo DU Dich am wohlsten fühlst.

Viele Grüße und eine entspannte Schwangerschaft / Geburt!