Frage an alle erzieher:innen

Hallo zusammen.
An alle Erzieher:innen hier:
Durch einen Umzug fange ich bald in einer neuen Kita als Erzieherin an und da sie mehrere freie Stellen haben, habe ich die „Wahl“, mich zwischen einer regelgruppe (3-6 jährige) und einer U3 Gruppe zu entscheiden.
Bisher habe ich immer in einer regelgruppe gearbeitet, u3 nur in Praktika während der Ausbildung oder bei Vertretungen innerhalb der Kita.
Mir macht die Arbeit mit den großen zwar Spaß, aber es laugt mich auch aus, dass viel zu viele Kinder auf einem Haufen sind (Lautstärke) und man sogar durch Personalmangel mit diesen oft noch alleine ist. Bei Vertretungen und Praktika in U3 Gruppen hatte ich bisher immer den Eindruck, dass es alleine schon durch die kleinere gruppengröße deutlich „entspannter“ und „ruhiger“ ist.
Jetzt brauche ich mal eure Meinungen und Erfahrungen.

Schreibt mir doch gerne mal eure pro- und contra Argumente für beide Altersgruppen.
Bei contra zu u3 Gruppen fällt mir ein, dass dort halt deutlich mehr Pflege fällig ist, man die kleinen viel mehr tragen muss, und dass es manchmal auch etwas „langweilig“ werden könnte, während man mit den großen um einiges mehr machen kann (wenn es denn personell geht ;))
Trotzdem finde ich es auch irgendwie spannend, die ganz kleinen zu begleiten in ihren ersten Lebensjahren und zu beobachten, wie sie die Welt entdecken und es macht mir auch Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

Danke im Voraus.
Liebe Grüße

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Ich glaube, das ist einfach eine Typ-Sache.

Bei den Kleinen muss man halt erstmal die Basics aufbauen, bei den Größeren kannst du halt schon anspruchsvollere Projekte und Angebote machen.
Die Kleinen brauchen meist noch viel mehr Nähe und Kuscheleinheiten, das muss man als Erzieherin aber auch wollen, ist nicht jedermanns Sache.

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Ich empfinde es in U3 im Normalfall auch als ruhiger und weniger wuselig. Zum einen sind es generell weniger Kinder, dann sind diese mehr im Radius eingeschränkt als die großen, es finden mehr Aktivitäten gemeinsam statt. Und trotzdem war ich nach ein paar Tagen Vertretung in der Krippe immer froh, wieder in den Ü3 Bereich zu können. ich persönlich brauche einfach Kinder, mit denen ich mich unterhalten kann, die meine Witze verstehen, die schon etwas auf Ironie anspringen. Macht mir einfach mehr Spaß und das Wickeln 3mal pro Tag und Kind war jetzt auch nix, was ich dauerhaft brauche.

Mittlerweile bin ich ganz raus auf dem Kita-Bereich und arbeite mit Kindern ab Klasse 5. Wenn ich zurück in die Kita wollen würde, würde ich wieder ü3 wählen. Aber wie meine Vorschreiberin schon sagte, es ist absolute Typ-Sache. Und es ist ja nix von absoluter Dauer. Du kannst ja die Krippe probieren, wenn es gar nicht klappt oder dir zu langweilig ist, gibt es sicher Möglichkeiten, intern zu wechseln oder dich woanders zu bewerben.

Probier es doch aus?

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Ich arbeite lieber in der Krippe :)

Für mich ist es dort ruhiger, es macht Spaß zu sehen, wie fix die Kids lernen usw.

Nachteil ist definitiv, dass man schneller krank wird, weil der Kontakt enger ist als bei den Großen.

Wickeln war in den Einrichtungen wo ich war immer so geregelt, dass man alle 3 Wochen damit dran war. Genau wie mit Morgenkreis. Das fand ich ganz gut.


Im Ü 3 Bereich fand ich immer nicht so toll, dass man immer soviele " Vorgaben" hatte was bis Tag x und Tag y und Tag z gemacht werden musste.
Kann aber sein, dass das an den Einrichtungen lag, wo ich war.
Außerdem fand ich die Ansprüche der Eltern ( mein Kind soll nicht mit xy spielen/ warum kann mein Kind noch nicht wv etc.)
Oft sehr unverschämt.
Und das ist bei den Kleinen noch nicht so extrem.

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Ja, ruhiger habe ich definitiv auch gemerkt wenn ich vertreten habe und die Lautstärke bei den größeren kann ich nach den Jahren langsam nur noch schlecht aushalten und dadurch bin ich auch schneller gereizt, habe ich gemerkt.

Nur mit den Wickeln alle 3 Wochen bei dir frage ich mich, wie das geht? In den meisten u3 Gruppen die ich kenne sind 2-3 Fachkräfte und die wechseln sich dann halt untereinander ab. Da komme ich dann aber nicht auf alle 3 Wochen. Das ist natürlich ein Luxus :)

Das mit den Vorgaben bei ü3 stimmt definitiv, das ist oft anstrengend. Die u3 Gruppen wurden in meinen Einrichtungen doch oft ausgeklammert aus vielen Verpflichtungen, weil die kleineren ja doch nicht überall mitmachen können usw.
Und das mit den Eltern stimmt definitiv auch, da sind viel mehr fragen, viel mehr: „ist dies normal, ist das normal?“, viel mehr Anspruch, was man mit den Kindern doch tun soll (grad bei den angehenden Schulkindern), vorallem wenn man in einem Klientel arbeitet wo die Eltern sehr gebildet sind.

Ich merk definitiv dass mir mehr „Ruhe“ guttun würde. Und die hätte ich definitiv in einer u3 Gruppe. Allerdings hätte ich halt „Angst“, dass mir die Angebote mit den großen fehlen würden, die ich gerne mache und die Gespräche mit den großen. Zudem geht der Tag durch die Action und dass man ständig gefordert ist auch deutlich schneller rum bei den grossen kids. Andererseits ist genau DAS ja auch das, was mich am Ende des Tages so k.o. Macht, dass ich oft mehr als ausgelaugt bin 🙈

Bearbeitet von sunshine035