Kritik während dem Probezeitgespräch

Hallo,

ich bin in der Probezeit und habe beim Probezeitgespräch gestern eine negative Rückmeldung erhalten. Ich bin jetzt zwei Monate dort, und die Probezeit dauert drei Monate. Da meine Chefin gestern wenig Zeit hatte, wollen wir uns nächste Wochenoch einmal sprechen. Gestern hat sie mir einfach die Rückmeldung gegeben. Diese war negativ. Es gibt zwei Kritikpunkte auf der Liste, die ich nachvollziehen kann. Aber von den grossen Kritikpunkten fühle ich mich etwas vor den Kopf gestossen. Es geht eigentlich alles in die Richtung "fehlende Selbstinitiative".

Arbeitsplanung: Das Team erstellt den Arbeitsplan für den nächsten Monat selber in Absprache miteinander. Das klappt im Team recht gut. Als ich angefangen habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich mich die ersten drei Monate noch nicht selber einplane, sondern immer vorgegebene Schichten arbeite. Mit der Idee, dass ich jede Schicht mehrfach gemacht habe nach der Probezeit. Deswegen habe ich mich auch letzte Woche zurück gehalten. Dies kritisiert sie jetzt. Ich habe nur am Schluss, als der Plan stand, im teamchat quittiert, dass er für mich i.O. ist. Ich hätte mich laut der Chefin trotzdem schon einbringen sollen, da ich alle Schichten mittlerweile kenne. Ich hätte aus Eigenenitiative heraus spüren sollen, dass jetzt der Zeitpunkt ist, mich aktiv in die Planung einzubringen.

Bestellungen: Wir bestellen wöchentlich Ware nach. Meine Chefin kritisiert, dass ich bisher nie Eigeninitiative ergriffen habe und einfach mal das Excel mit einem Entwurf der Bestellungen für die Woche erstellt habe. Ich habe entgegnet, dass ich noch nicht weiss, wie viel von was wir bestellen. Deswegen habe ich lieber erfahrenen Kolleginnen über die Schulter geschaut anstatt eine Stunde lang an einer Liste zu arbeiten, die dann unbrauchbar ist. Die Chefin besteht aber darauf, dass sie trial and error erwartet, dass ich unaufgefordert einfach mal probiere.
Schichtplanung: Das Team plant die Schicht gemeinsam, und jemand übernimmt immer den Lead. Hier kritisiert sie, dass ich noch nie den Lead ergriffen habe. Ich habe mich da auch immer bewusst zurück gehalten, da ich die Kompetenzen und Dynmiken der Kolleginnen und Kollegen noch zu wenig kenne. Ausserdem kann man bei sowas meiner Erfahrung nach heftigst auf die Nase fallen, wenn man sich als Neue zu sehr "aufspielt".
Es gar noch zwei, drei Punkte mehr, die alle in die gleiche Richtung gingen: Ich solle von mir auch mehr in kalte Wasser springen, einfach mal probieren, trial and error etc. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Es wurd eschon mehrfach betont, dass Eigeninitiative erwünscht ist. Aber nach meinem Empfinden bezieht sich Eigenintiative in der Probezeit darauf, bereits bestehende Kompetenzen aktiv einzubringen. Und das tueh ich ja auch, ich habe vorher auf einem ähnlichen Gebiet gearbeitet und ich erledige alles, was ich bereits kenne selbstständig und unaufgefordert. Es wäre für mich verständlicher, wäre mir am Anfang klar mitgeteilt worde, was erwartet wird. Für mich macht es wenig Sinn, Aufgaben zu erledigen, die ich noch nicht kenne, und wo absehbar ist, dass ich sie unvollständig und inkorrekt erldigen werde. Aber hätte man mir gesagt, dass erwartet wird, dass ich ausserhalb meiner Kompetenzen herumexperimentiere, dann hätte ich das getan. Meinem Empfinden nach wird generell selten geschätzt, wenn man als neue einfach drauflos probiert. Unter Umständen macht das dem Team mehr Arbeit.

Ich versuche mich, auf das Gespräch vorzubereiten, und wäre deshalb sehr dankbar für Inputs. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich da weiter arbeiten möchte, aber ich muss mir erst überlegen, wie weiterfahren.

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War es das erste Feedback Gespräch? Bei einer 3 monatigen Probezeit Probleme erst nach zwei Monaten anzusprechen, finde ich schwierig. Sinnvoll wäre wöchentlich darüber zu sprechen, wie es die ergeht, was gut läuft oder eben noch ausbaufähig ist, sowie dir alle Hilfen für einen guten Start zur Verfügung zu stellen.
So ein bisschen habe ich das Gefühl, du sollst riechen können, wie der Hase da läuft.
Ich würde nächste Woche genau fragen, was sie erwartet. Um deine Arbeir gut machen zu können und bis Ende der Probezeit zu zeigen, dass du die gewünschten konkreten! Verbesserungen umsetzen kannst, frage nach einem regelmäßigen wöchentlichen kurzen Feedbacktermin. Hol dir klare Ideen, was du bis dahin erreichen sollst, zb einmal den Lead übernehmen, eine Excel initiieren. Nicht so "ja halt mehr Eigeninitiative ", das ist kein klares Ziel.
Dann kannst du immer noch überlegen, ob du den Job willst. Für mich wäre das nix, keine klare Aufgabenverteilung, jeder wurstet mal rum, viele unausgesprochene Erwartungen...

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Ich würde es zum Anlass nehmen und ab morgen initiative ergreifen. Beim Gespräch nächste Woche würde ich auflisten was du schon umgesetzt hast.

Die Kritik Punkte verstehe ich, aber dann hätte man dir es auch sagen können. Es gibt unterschiedliche Chefs, welche die lieber keinen Mehraufwand wegen Fehlern haben und welche die lieber wollen dass man lieber keine macht.
Ich würde außerdem notieren was du schon alles selbstständig kannst und wenn es Punkte gibt die noch nicht sitzen zu reflektieren und von dir aus einen Vorschlag machen was du brauchst um es besser machen zu können.

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So wie die beschrieben wird, wird sie nie zufrieden sein.

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Da würde ich mich nicht groß vorbereiten. Soll sie sich doch jemand anderes suchen.

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Hallo,
ich kann verstehen, dass dich die negative Rückmeldung knickt.
Das ist natürlich nicht so schön.
Allerdings sagst du, dass schon mehrfach angesprochen wurde, dass mehr Eigeninitiative erwünscht ist.
Das war natürlich etwas unglücklich formuliert, weil du das scheinbar missverstanden hast.
Wenn die Tätigkeiten, die deine Chefin jetzt beim Gespräch aber zu deinem Aufgabenbereich gehören, kann ich schon verstehen, dass sie das jetzt noch mal angesprochen hat.
Nach zwei Monaten kann man sich ja schon mal trauen und einen Versuch starten.
Jetzt hast du ja noch ein Gespräch und noch einen weiteren Monat Probezeit.
Da würde ich einfach genau das tun: Sachen ausprobieren.
Ich finde Betriebe, die die Chance geben, Dinge einfach zu probieren und seine eigene Rolle im Unternehmen zu finden besser als solche, wo exakt alles nach Anweisung zu erfolgen hat und es dann gleich furchtbar schlimm ist, wenn man etwas anders löst.
Also nur Mut.
Das ist ja jetzt nicht unbedingt eine richtige Kritik, sondern dir wurde einfach gesagt, was erwartet wird.

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Bist du denn sicher, dass sie das kritisiert? Vielleicht wollte sie das Gespräch auch nur nutzen, um dir zu vermitteln, was du ab jetzt tun sollst.

Ansonsten sei dir bewusst, dass die Probezeit für beide Seiten gilt und auch du dir überlegen kannst, was du im Gespräch ansprechen möchtest.
Du könntest z.B. sagen, dass du Wert auf eine klare Kommunikation legst.
Wenn deine Chefin dir zu Beginn sagt, dass du drei Monate passiv bleiben sollst, dann tust du das auch. Wenn sie nun Eigeninitiative erwartet, soll sie das bitte genau so formulieren und nicht davon ausgehen, dass du "spürst", wenn du entgegen ihren Anweisungen handeln sollst.

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Finde es gut dass du dich auf das Gespräch vorbereiten möchtest, ich hoffe das tut deine Chefin auch. Denn sie muss dir ganz genau sagen was nicht passt, mit konkreten Beispielen. Finde es auch komisch, dass sie dir die Kritik nachwirft und dann keine Zeit hat darauf einzugehen. Darfst du ruhig auch zurück-kritisieren, sag ihr (natürlich ganz freundlich), dass du ihr Feedback sehr schätzt und dich verbessern möchtest, aber dass es dir wichtig wäre dass wenn Kritik kommt auch gleich Zeit da ist es zu besprechen, damit du nicht mit Halbinformationen heimgehen und dir den Kopf zerbrechen musst. Hoffe das hilft dir weiter ☺️☺️